Der zwischen Moorökotopen und Transmissivität bestehende Zusammenhang wurde von Ivanov (1975) beobachtet. Die hydromorphologische Analyse von Moorgebieten wurde in Westeuropa erstmalig in der Mothäuser Heide im Mittleren Erzgebirge (Deutschland) durchgeführt (Edom & Golubcov 1996a, 1996b; Schmidt et al. 1993) und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt. Sie wird vor allem für Hochmoore bzw. geneigte Moore in Mittelgebirgen angewendet.
Auf der Basis der örtlichen Wasserbilanz und des Reliefs wird die Verteilung des Wassers im Gebiet analysiert. Die Berechnungen basieren auf der Annahme, dass alle Gräben im Gebiet verfüllt sind und kein Wasser ableiten. Es wird damit die Wasserverteilung und das maximal mögliche Potenzial ohne künstliche Entwässerung durch die kleineren Gräben berechnet.
Die Ergebnisse der hydromorphologischen Analyse spiegeln nur die Nässeverhältnisse aufgrund des Reliefs und des Klimas wider. Unterirdische Zu- und Abflüsse werden im Modell nicht berücksichtigt. Sie fließen in die Plausibilitätsprüfung ein. Anhand der Ergebnisse lässt sich das Potenzial zur Wiedervernässung von Mooren abschätzten.
Hohe Profildurchflüsse (grün, blau) kennzeichnen große Wasserflüsse im Gelände. Sie helfen bei der Analyse der Wasserverteilung im Moor.
Edom, F. & Golubcov, A.A. (1996a): Prognose einer potentiell-natürlichen Ökotopzonierung für Mittelgebirgsregenmoore durch Berechnung hydrologischer Parameter. Festschrift zum Ehrenkolloquium „Wasser im System Boden - Pflanze - Atmosphäre“ zum 60. Geburtstag von Prof. G. Peschke, Internationales Hochschulinstitut Zittau. IHI Schriften, IHI Schriften 2, 103–111.
Edom, F. & Golubcov, A.A. (1996b): Zum Zusammenhang von Akrotelmeigenschaften und einer potentiell natürlichen Ökotopzonierung in Mittelgebirgsregenmooren. Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie, Verhandlungen der Gesellschaft für Ökologie 26, 221–228.
Ivanov, K.E. (1975): Wasseraustausch in Moorlandschaften (Vodoobmen v bolotnych landšaftach). Leningrad.
Schmidt, P.A., Edom, F., Golombek, E. & Golubcov, A.A. (1993): Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen zum Ökosystemverhalten geschützter und unterschiedlich genutzter Erzgebirgsmoore sowie Ableitung von Schutzkonzepten bzw. Grundsätzen einer ökologisch ausgerichteten Bewirtschaftung. Projektbericht der TU Dresden, Inst. f. Allg. Ökologie u. Umweltschutz an die BFANL.
Moorhydrologische Gutachten kennzeichnen den Zustand eines Moores, zeigen Defizite auf und definieren das mögliche Entwicklungsziel und die dafür notwendigen Maßnahmen. In geneigten Mooren (Hochmoore, Hangmoore) ist die hydromorphologische Analyse ein wichtiges Werkzeug zum Verständnis der Moore. Weitere wichtige Grundlagen sind:
Alle Grundlagen und Auswertungen können gemeinsam mit Kooperationspartnern erhoben werden. So werden die Makrorestanalysen oder auch Pollenanalysen an der Universität Greifswald durchgeführt.
Das Monitoring von Umweltindikatoren erfüllt wichtige Aufgaben, um den Zustand von Ökotopen oder Lebensräume festzustellen, Entwicklungen zu dokumentieren und den Erfolg von Maßnahmen zu kontrollieren.
Die angebotenen Leistungen umfassen:
von Grundwasser- und Moormessstellen. Die Messstellen können mit einem Vegetationsmonitoring kombiniert werden.